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Rezensionen |
Anne Schäfer-Junker |
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Büchertisch im Virtuellen Hannah-Höch-Archiv |
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In Hannah Höchs Bilderbuch aus dem Jahr 1945 versammeln sich die Fabelwesen Rennquicke, Döfchen, Schniftiund Meyer 1 zu ganz wunderbaren Geschichten. Wie die Träumereien in einem zoologischen Garten muten diese verfremdeten Tiere an, umgeben von exotischen Blüten und Pflanzen, die aus einem Märchengarten zu kommen scheinen.
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Verlag Hatje Cantz, Ostfildern-Ruit Hannah Höch album Hannah Höch (1889-1978) schrieb einmal "Ich sammle alles, was mir von Wert erscheint oder eventuell gebraucht wird. Tut das nicht jeder?" (Zitiert in: "Eine Lebenscollage 1946 - 1978", gleichfalls erschienen bei Hatje Cantz, herausgegeben von Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur) Das Hannah Höch album ist fast 70 Jahre nach seinem Entstehen als Reprint erschienen, - erstmals vollständig und in exzellenter, faksimileähnlicher Qualität. Vermutlich 1933 entstanden und als singuläre Arbeit in ihrem Werk zu betrachten, stellt es eine Materialsammlung der Künstlerin dar, die vorbereitend wie ein Skizzenbuch und ein Sammelalbum für spätere Konzeptkunst angelegt wurde. In ihrem Terminkalender vermerkte sie einmal: »Tagelang mit Zeitschriften durchsehen und ausschneiden beschäftigt.« (1939) Das Album besteht aus 114 Seiten - als Trägermaterial dienten zwei Hefte der Zeitschrift "Die Dame" (Verlag und Druck: Ullstein A. G. - Berlin). Es belegt auf humorvolle Art und Weise von der Künstlerin gesammelte, ausgeschnittene und aufgeklebte fotografische Abbildungen (über vierhundert), zu Themen wie Natur, Technik, Sport, Tanz, die neue Frau, Film oder Ethnologie mit Reklame für alltägliche Bedürfnisse des weiblichen Geschlechts - aber auch Reklame mit Bildungsangeboten wie "Lernt fremde Sprachen" bei BERLITZ in der Leipziger Straße 123a in W 66 Berlin. Hannah Höch sammelte Zeitungsartikel und wählte aus, was für spätere Collagen brauchbar sein konnte. Wichtig schien ihr dabei zu sein, dass die in den Zeitungen abgedruckten Photos charakteristische Details wiedergaben: der dargestellten Industrie- und Bautenanlagen, zahlreiche sportliche Situationen, Menschen und Tiere in verschiedenen Posen, weibliche Aktdarstellungen, außereuropäische Lebenswelten und einheimische Pflanzen, Abbildungen von einigen Pflanzenphotographien Karl Blossfeldt's. Fragmente einer "Schule des Sehens"? Das Hannah Höch album, von dem bislang nur wenige Seiten publiziert wurden, ist in hochwertiger, faksimileähnlicher Reproduktion erstmals vollständig zugänglich gemacht worden. Neben einer preisgünstigeren Normalausgabe im Format 25 x 33 cm erschien eine De-Luxe-Edition für alle Liebhaber bibliophiler Künstlerbücher mit Lust am Schauen und Entdecken: diese präsentiert das HANNAH HÖCH album im großen Originalformat von 28 x 36 cm und mit einem dreisprachigen Textheft im Schuber. Die De Luxe Edition HANNAH HÖCH album mit der Faksimile-Nummer 151 haben Ernst B. Schäfer und Anne Schäfer-Junker im Juli 2005 anlässlich der Rettung des Hannah-Höch-Hauses und -Garten in Berlin-Heiligensee Familie Bauersachs geschenkt.www.hatjecantz.de Einband: Hannah Höch album +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Hannah Höch, Eine Lebenscollage. 1921 - 1945 Archiv-Edition, Band II. 1. Abteilung. Mit Texten von Eberhard Roters und Heinz Ohff, Archiv-Edition, Band II. 2. Abteilung. DOKUMENTE. Bearbeitet von Ralf Burmeister und Ekhard Fürlus. Herausgegeben vom Künstlerarchiv der Berlinischen Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Photographie und Architektur (1995), ISBN-3-7757-0550-3 Einband: Hannah Höch, Eine Lebenscollage. 1921 - 1945 ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Gabriele Struck, Petra Grapow-Steffens Textauszug: "Hannah Höch malte, zeichnete und klebte bis an ihr Lebensende Bilder. Sie war eine große Sammlerin, und ihr Haus war eine einzigartige Fundgrube. Neben getrockneten Pflanzen gefielen Hannah besonderes gut 'Raritäten'. Das waren Dinge, die ihr manchmal auch Freunde schenkten und die sie alle in ihrem 'Rarit-Schrank' im Wohnzimmer aufbewahrte. Erst in den 1960er Jahren kauften einige Museen in Berlin und Paris ihre Bilder. Ob sie echt waren, konnte man damals noch riechen. Sie rochen nach Äpfeln ihres Gartens und hatten den Geruch des kleinen Hauses. ..." |
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